Infos zur Geforce 4 TI 4600: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Geforce 4 TI 4600Wenn man einmal die Grafikkarten-Geschichte verfolgt, wurde mit der Einführung des ersten Geforce, dem Geforce 256, eine neue Ära in der Grafikkartenszene eingeläutet, da dieser neue 3D-Features, wie die T&L-Einheit, mit sich brachte. Der direkte Nachfolger, der Geforce 2 GTS, war ein verbesserter und schnellerer Geforce 256 ohne bedeutenden neuen Grafikfeatures. So ist es auch mit dem Geforce 4 TI-Grafikchip, dessen Codename "NV25" lautet. Als der revolutionäre Geforce 3 mit seinen neuartigen Vertex- und Pixel-Shadern auftrumpfte, steckten noch ein paar Kinderkrankheiten in ihm. So ist Bildqualität unter anderem wegen dem niedrig eingestellten Anisotropischen Filtering, welches für die Darstellung weiter entfernter Texturen zuständig ist, nicht besonders gut. Man kann dieses zwar höher einstellen, doch leidet die verbesserte Grafikqualität unter dem starken Performance-Verlust.

Geforce 4 TI 4600Es ist zum Teil ein sehr deutlicher Leistungssprung gegenüber dem nicht gerade langsamen Geforce 3 Ti500 festzustellen. Diese zum Teil erstaunliche Leistungsverbesserung wurde weniger durch grundlegend neue Technologien und Techniken erzielt. Vielmehr wurden die technischen Möglichkeiten des Geforce 3 so richtig ausgereizt bzw. durch Feintuning erheblich verbessert. So können 3D-Spiele, die auf die neuen Grafikfeatures setzen und somit realistischere Animationen darstellen, flüssig gespielt werden, ohne dass die Grafikqualität darunter leidet.

Neben dem Geforce 4 TI 4600 gibt es noch die Modelle TI 4400 und TI 4200, welche sich lediglich in der Taktrate des Grafikchips und des -Speichers unterscheiden. Grafikkarten mit einem TI 4600-Chip sind am schnellsten getaktet und erzielen somit die besten Werte. Die TI-Modelle sind nicht mit den Geforce MX-Modellen vergleichbar, da diese ein abgespeckte Version sind und keine Vertex- und Pixel-Shader besitzen.

Technischer Erneuerungen

Der Geforce 4 TI-Chip wird in der 0,15µm-Technologie hergestellt und besteht aus ca. 63 Millionen Transistoren. Das sind rund 3 Millionen Transistoren mehr als beim Geforce 3, was auf den ersten Blick sehr wenig scheint, doch die späteren Benchmarks zeigen, dass der Geforce 4 TI um Längen stärker als sein Vorgänger ist.

Die wohl wichtigste Neuerung beim GF4 Ti ist der doppelte Vertex-Shader, wie er bereits von der X-GPU, dem Grafikkern der Xbox bekannt ist. Der Geforce 4 TI besitzt eine weiterentwickelte Version dieses zweifachen Vertex-Shaders. Nvidia hat diese Modifizierung unter dem Namen nfiniteFX II Engine publiziert. Die NVIDIA nfiniteFX II Engine ist eine überarbeitete Pixel- und Vertex-Shader-Technologie, die die man vom Geforce 3 her schon kannte. Der Geforce 3 war zwar mit dem DirectX 8-Support und seinen integrierten Pixel- und Vertex-Shader revolutionär, doch war die Performance bei hoher Bildqualität doch noch zu schwach. Die nfiniteFX II Engine des Geforce 4 TI ist leistungsfähiger und soll die Kinderkrankheiten des Geforce 3 ausbessern. Die dualen Vertex Shader und die überarbeiteten Pixel Shader mit Z-Correct Bump Mapping ermöglichen bessere Grafikeffekte und steigern die Leistungsfähigkeit gegenüber dem Geforce 3 um bis zu 50%.

Geforce 4 TI 4600

nfiniteFX II Engine sorgt für eine bessere Performance. Der GF 4 TI
ist bis zu 50% schneller als sein Vorgänger

Es ist offensichtlich, das zwei Vertex Shader deutlich mehr Eckpunkte verarbeiten, als eine einzelne Einheit. Noch dazu ist der "nfiniteFX II" in der Lage, die Eckpunkte bzw. die Instruktionen parallel zu verarbeiten ("multi threading"). Diese Funktionalität ist direkt im Chip integriert und somit transparent für die Anwendung oder die Anwendungsschnittstelle (API) nutzbar. Um diese Parallelverarbeitung effektiv zu nutzen ist es jedoch erforderlich, das jeder Vertex Shader an einem unterschiedlichen Eckpunkt arbeitet. Diese Steuerung wird vom Geforce 4 TI übernommen.

  GeForce4 Ti4600 GeForce4 Ti4400 GeForce4 Ti4200 GeForce3 Ti500
Chip Takt 300 MHz 275 MHz 250 MHz 240 MHz
Speicher Takt 650 MHz (DDR) 550 MHz 500 MHz 500 MHz
Speicher 128 MB 128 MB 64 MB 64 MB
Speicher Bandbreite 10,400 MB/s 8,800 MB/s 8,000 MB/s 8,000 MB/s
Maximale Füllrate 1,200 Mpixel/s 1,100 Mpixel/s 900 Mpixel/s 960 Mpixel/s

Insgesamt kann man sagen, das der GeForce4 Ti4600 etwa dreimal so viel Eckpunkte im Vergleich zum GeForce3 Ti500 verarbeiten kann, da er doppelt so viele Vertex Shader benutzt und diese weiterentwickelt und höher getaktet sind. Ein weiterer Faktor für die eindrucksvolle und deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Geforce 3 ist die neue Speicher-Architektur, welche unter dem Namen "LMA II". Diese lässt Speicherengpässe der Seltenheit angehören. Alle GeForce4 Karten besitzen zwei 350 MHz RAMDACs, sowie TDMS Transmitter zur Ansteuerung von zwei Bildschirmen (Röhrenmonitore oder LCDs). Mittels diverser Software-Einstellungen lassen sich alle wesentlichen Features der Monitore individuell steuern.

Geforce 4 TI 4600

Wird wie der Geforce 3 in der 0,15µm-Technologie hergestellt.

Der Geforce 4 TI 4600 besitzt wie alle Geforce 4 TI-Modelle einen AGP 4x Grafikbus. Einige Monate nach Einführung der Geforce 4 TI-Serie hat man dem TI 4400 und 4600 eine AGP 8x Schnittstelle verpasst, um die Leistungsfähigkeit noch zu steigern. Diese neuen Modelle wurden unter den Namen Geforce TI 4800 (TI 4600) und Geforce 4 TI 4800 SE (TI 4400) angeboten. Ob sich dieses Feature wirklich bemerkbar leistungssteigernd ist, ist fraglich. Die AGP-Schnittstelle macht sich erst dann bemerkbar, wenn der Grafikspeicher voll ist und Texturen eines Spiels zum Arbeitsspeicher des Systems ausgelagert werden. Da der Transport zum Arbeitsspeicher um einiges länger dauert als zum Grafikspeicher, versucht man den AGP-Bus zu beschleunigen. Bei AGP 8x werden die Texturen in achtfacher Geschwindigkeit transportiert.

Zum Einsatz kommen 128 MB DDR-Grafikspeicher zum Einsatz, welcher eine 128 Bit breite Speicheranbindung zum Grafikspeicher besitzt. Dieser 128 Bit breite Speicherbus war zu dieser Zeit zwar noch modern, doch der Nachfolger Geforce FX besitzt eine 256 bittige Speicheranbindung. MAn kann sich das so vorstellen, dass beim Geforce FX 256 Bahnen zum Grafikspeicher führen, was den Speicherdurchsatz und somit die Leistungsfähigkeit enorm steigert.

Technische Zusammenfassung

     

  • Erschienen im Februar 2002
  • 63 Millionen Transistoren
  • Herstellung: 0,15µm
  • Chiptakt: 300 MHz
  • Speichertakt: 650 MHz
  • Speicherbandbreite: 10,400 MB/s
  • TnL verarbeitet: 100 Millionen vertices/s

  • 128 MB Video-/Grafikspeicher
  • nfiniteFX II Engine
  • Accuview Anti Aliasing
  • Light Speed Memory Architecture II (LMA II)

  • nView Multi-Display Unterstützung
  •  

Benchmarks

Als Testplattform diente ein Intel Pentium 4 2200 Mhz, 256 MB RD-Ram, 12 GB Festplatte, Detonator 27.30 und Windows XP Professional. Außerdem wurde MadOnions 3D-Mark 2001 als Benchmark benutzt, der die Grafikkarte unter Verwendung von DirectX 8 auf Ihre Leistungsfähigkeit testet.

3D Mark 2001 SE (330) 1024x768x32 Bit

ATI Radeon 7500  
 

 5.262

ATI Radeon 8500  
 

 8.782

Geforce 2 TI  
 

 4.998

Geforce 3 TI 200  
 

 6.662

Geforce 3 TI 500  
 

 8.056

Geforce 4 MX 440  
 

 5.559

Geforce 4 MX 460  
 

 6.419

Geforce 4 TI 4200  
 

 9.121

Geforce 4 TI 4400  
 

 9.949

Geforce 4 TI 4600  
 

 10.460

Geforce 4 TI 4600 2x FSAA  
 

 8.700

Wie man sieht, ist der Geforce 4 TI viel leistungsfähiger als sein Vorgänger. Mit 10.460 Punkten ist er mit Abstand die schnellste Karte im Feld und ATI konnte dem Geforce 4 TI 4600 nichts entgegensetzen. Erste später mit der Einführung der Radeon 9xxx-Serie mit dem Topmodell Radeon 9700 konnte ATI den Thron erklimmen. Nvidia hatte aber mit der Leistungsfähigkeit der nfiniteFX II Engine Recht behalten. Selbst mit eingeschaltetem Anti-Aliasing erreicht der Geforce 4 TI 4600 bessere Werte als das schnellste Geforce 3-Modell!