Lüfter von 12V auf 7V oder 5V drosseln

Je schneller die Prozessoren werden und je höher diese getaktet werden, desto mehr Wärme produziert ein solcher Prozessor. Die Zeiten sind schon lange vorbei, wo man einen Prozessor noch passiv kühlen und sich so über einen ruhigen PC-Betrieb erfreuen konnte, wie man es noch bei den alten 486er und ersten Pentium-Prozessoren machte. Heute sorgen leistungsfähige und überdimensionale Prozessorkühler nicht nur für eine gute Kühlleistung, sondern auch für einen hohen Lärmpegel. Gerade billige Prozessorkühler, die sich deutlich über der 7.000 U/Min-Grenze bewegen, lassen den PC als eine kleine Flugzeugturbine erscheinen. Aber nicht nur der Prozessorkühler, sondern auch sämtliche andere Kühlelemente wie Netzteil-, Grafikkarten- oder Gehäuselüfter tragen zu einer kollektiv lauten Geräuschkulisse bei.

Doch man kann dem Ganzen sehr leicht Abhilfe schaffen, indem man den Lüfter mit weniger Strom versorgt. Normalerweise wird jeder Lüfter, sei es der Lüfter der Grafikkarte oder des Netzteils, mit satten 12V versorgt. Mit einem einfachen Trick kann man diese Versorgungsspannung auf 7V bzw. 5V reduzieren, so dass sich der Lüfter deutlich langsamer dreht und somit auch weniger Lärm verursacht. Dies lohnt sich vor allem dann, wenn man in der kälteren Jahreszeit nicht mehr die volle Leistung der Lüfter benötigt, da der Prozessor und andere Komponenten aufgrund der niedrigeren Raumtemperatur auch bei niedrigeren Turen der Lüfter ausreichend gekühlt werden.

Anleitung

Um einen Lüfter von 12V auf 7V oder 5V zu drosseln, benötigt man einen freien vierpoligen Stromanschluss des Netzteils, mit dem man normalerweise die CD-Rom-Laufwerke und Festplatten mit Strom versorgt. Wer keinen freien Stecker mehr hat, der kann sich in einem Hardwareshop ein Y-Kabel günstig besorgen.


Am besten man besorgt sich einen solchen Adapter, dann
kann man die entsprechenden Kabel durchschneiden
und mit einer Lüsterklemme verbinden.

Bevor wir mit der Modifikation beginnen, sollten wir einen kurzen Blick auf die einzelnen Kabel des vierpoligen Steckers werfen und uns über deren Bedeutung im Klaren sein. Die beiden mittleren schwarzen Kabel sind Massekabel. Das rote Kabel sorgt für eine Spannung von +5V und das gelbe für +12V. Zur Verdeutlichung schaut Euch folgende Skizze an:


Bedeutung der einzelnen Kabel

Ein Lüfterkabel hat in der Regel zwei Kabel: ein schwarzes (Minuspol) und ein rotes (Pluspol). Bei modernen Lüftern gibt es noch ein drittes gelbes Kabel, welches für die Lüfterregulierung zuständig ist bzw. durch das die U/Min des Lüfters ausgelesen werden. Das gelbe Kabel hat nur diesen einen Zweck und ist für die Stromversorgung des Lüfters uninteressant, so dass wir es getrost beiseite lassen können. Jetzt müssen wir die beiden Kabel des Lüfters mit dem vierpoligen Stecker des Netzteils verbinden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man durchtrennt die Kabel, um sie später mit einer herkömmlichen Lüsterklemme wieder miteinander zu verbinden oder man nimmt sich eine Zange zur Hand, löst den jeweiligen Stecker und befestigt dort das Kabel des Lüfters. Wie Ihr das letztendlich macht, ist jedem selbst überlassen. Ihr müsst es lediglich schaffen, dass Kabel des vierpoligen Steckers anzuzapfen.


Man muss die Kabel des vierpoligen Steckers anzapfen. Wer möchte,
verbindet das Lüfterkabel mit dem einzelnen Stecker. Einfacher
geht es mit Lüsterklemmen.

Man hat jetzt drei Möglichkeiten: entweder man zapft das schwarze und gelbe Kabel (12 Volt) oder das gelbe und rote (7 Volt) oder das rote und schwarze Kabel (5 Volt). Dies ist ein simples Rechenspiel, denn das rote Kabel des Lüfters ist der Pluspol und sorgt für das "Guthaben" und das schwarze Kabel ist der Minuspol. Wenn man jetzt das rote Lüfterkabel an das gelbe Kabel und das schwarze Lüfterkabel an das rote Kabel, ergibt sich folgendes Rechenspiel: +12V - 5V = 7V. Doch dies erklärt sich am besten durch eine Zeichnung. Folgende Abbildung erklärt alles:

Bevor Ihr Euern Rechner wieder in Betrieb nehmt, solltet Ihr erst einmal testen, ob der Lüfter mit den niedrigeren Spannungen zurecht kommt. Viele Lüfter lassen sich zwar bei einer Spannung von 7V problemlos betreiben, doch bei 5V streiken zahlreiche Lüfter.

Fazit

Mit dieser einfachen und vor allem kostenlosen Anleitung kann man seine Lüfter in wenigen Minuten dazu überreden, sich deutlich weniger zu drehen. So kann man den Geräuschpegel seines Rechners deutlich senken und schont somit seine Nerven. Doch trotzdem sollte man vorsichtig sein, dass man seinen Prozessor aufgrund von mangelnder Kühlung nicht zerstört! Aus diesem Grund sollte Ihr Euch ein Tool wie Motherboard Monitor installieren, mit dessen Hilfe man die Temperaturen seines Prozessors überprüfen kann.