AMD Mobile mK6, mK6-2, mK6-2+, mK6-III und mK6-III+ -

Wie auch im Desktop-Segment versuchte man eine günstige Alternative zu den teuren und schnellen mobilen Pentium und Pentium 2-Prozessoren anbieten zu können. Da AMD zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Prozessorsockel für die eigenen Prozessoren hatte, war man noch von dem Intel-Design abhängig und in der Kreativität eingeschränkt. Was dabei herauskam waren Sockel 7-Klone, die den Pentium und Pentium 2-Prozessoren stark glichen. Trotzdem waren Sie nie in der Lage, einem ebbenbürtigen Intel-Prozessor das Wasser zu reichen geschweige denn die Performance-Krone zu übernehmen. Dies lag vor allem daran, dass die K6-Prozessorenn stets einige Monate nach Erscheinen eines neuen Intel Pentium-Prozessors auf dem Markt veröffentlicht wurden und somit einen zeitlichen Rückstand verkraften mussten.

Der K6-III ist der stärkste K6-Prozessor.
Hier das Desktop-Modell

Auch den Begriff "Mobile Prozessor" sollte man bei den mobilen K6-Prozessoren mit etwas Abstand betrachten. Zu dieser Zeit versuchte man lediglich einen Desktop-Prozessor so zu modifizieren, dass er mit einer erheblich niedrigeren Kernspannung (V-Core) auskam und somit weniger Strom verbrauchte bzw. die Hitzeentwicklung geringer war. Moderne Notebook-Prozessoren werden da neben einer geringeren Kernspannung noch zusätzlich mit intelligenten Stromsparmechanismen ausgestattet, so dass der Stromverbrauch noch weiter gedrückt werden kann. Teilweise wird sogar die gesamte Chiparchitektur neu entwickelt, so dass dieser Notebook-Prozessor gar nicht mehr von einem Desktop-Prozessor abstand. Dies wäre zu der Zeit der mobilen K6-Prozessoren undenkbar gewesen.

Mobile AMD mK6: 233 bis 300 Mhz

Der mobile AMD mK6 unterscheidet sich von seinem Desktop-Pendant kaum. Er wurde ebenfalls für den Sockel 5 konstruiert und besaß den gleichen Prozessorkern Namens "Little Food". Dieser wurde in der 0,35µm-Techologie hergestellt und bestand aus ca. 8,8 Millionen Transistoren, was zu dieser Zeit schon erheblich viel waren. Im Vergleich dazu besteht ein Intel Pentium Prozessor gerade einmal aus 3,3 Millionen Transistoren. Der mobile AMD mK6-Prozessor besaß noch keinen eigenen L2-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors). Der L2-Cache befand ich in der Regel extern auf dem Mainboard und konnte je nach Bedarf unterschiedlich groß bestückt werden. In den meisten Fällen benutzte man einen 256 KB L2-Cache.

Des Weiteren wurde der mobile AMD K6-Prozessor mit den zu der Zeit üblichen 66 Mhz Front-Side-Bus (FSB) betrieben. Auch hier gab es keinen Unterschied zum herkömmlichen Desktop-K6. Lediglich in der Kernspannung des Prozessors gab es große Unterschiede. Wurde der Desktop-K6-Prozessor noch mit einer Kernspannung von bis zu 3,3 V betrieben, so kam die mobile Variante mit gerade einmal 2,0 bzw. 2,1 V aus, was sich spürbar auf den Stromverbrauch und die Hitzeentwicklung auswirkte. Erst die später eingeführten K6-Prozessoren für den Desktop-Markt, die noch einmal überarbeitet wurden und durch den Codenamen "AFR" zu erkennen waren, kamen mit einer betriebsfreundlicheren Spannung aus.

Mit ca. 9 Watt verbraucht der mobile AMD K6-Prozessor mit 233 Mhz weniger als ein Drittel dessen, was sein Desktop-Pendant verbraucht (30,2 Watt).

Mobile AMD mK6-2: 266 bis 475 Mhz

Mit Einführung der mobilen mK6-2-Prozessoren wollte man eine leistungsstärkere und günstigere Alternative zu Intels mobilen Celeron-Prozessoren auf den Markt bringen. Zwar war der mobile mK6-2-Prozessor leistungsstärker als sein Vorgänger, trotzdem konnte dieser den mobilen Celeron nicht in jeder Disziplin schlagen. Das wichtigste Augenmerk beim AMD mK6-2 war der neue Prozessorkern "Chompers", der nun aus 0,25 µm großen Transistoren bestand. Diese feinere Architektur ermöglichte nun höhere Taktraten, welche mit einer geringeren Kernspannung möglich waren. So konnten die mobilen AMD mK6-2-Prozessoren mit einer V-Core von 1,8 bis 2,2 V betrieben werden und wiesen trotz der deutlich höheren Taktraten eine maximale Verlustleistung von 16,0 Watt vor. So kam das schnellste mK6-2-Modell mit 475 Mhz mit fast der gleichen Strommenge aus wie das schnellste mK6-Modell mit 300 Mhz.

Auch beim mobile mK6-2 verzichtete man auf einen integrierten L2-Cache, was diesen Prozessor gegenüber der Konkurrenz stark schwächte. Auch die neu eingeführte 3dNow!-Technologie konnte diese Einschränkung nicht kompensieren. Trotzdem beschleunigte letztere Technologie den mK6-2-Prozessor gegenüber seinem Vorgänger, da nun vor allem Multimedia-Anwendungen schneller berechnet werden konnten. Vor allem in rechenintensiven Anwendungen wie Video-Schnitt, 3D-Spiele und Bildbearbeitung machen sich Befehlserweiterungen wie 3dNow! und MMX spürbar bemerkbar, sobald diese Anwendungen für diese Technologien optimiert wurden.

Die Anzahl der Transistoren konnte geringfügig von 8,8 auf 9,3 Millionen gesteigert werden. Vor allem die 3dNow!-Technologie beanspruchte den größten Teil der 0,5 Millionen Transistoren, um die der Prozessor erweitert wurde.

Der Desktop- und der mobile K6-2-Prozessor unterscheiden sich lediglich in der Kernspannung und der damit verbundenen Verlustleistung. Da der Desktop-Prozessor relativ viel Kernspannung benötigt, hat man vorsichtshalber die maximal Temperatur auf 65 bzw. 70°C deutlich niedriger gesetzt als beiden mobilen Prozessoren.

Mobile AMD mK6-III: 350 bis 450 Mhz

Was man beim K6-2 verpasst hatte, versuchte man nun beim mobile mK6-III nachzuholen. Daher spendierte man ihm einen üppigen L2-Cache von 256 KB, welcher sich auf dem Chip befand und somit mit voller Taktrate arbeitet. Ebenfalls auf dem Chip befand sich ein 64 KB großer L1-Cache. Des Weiteren konnte man den mobile mK6-III noch mit durch einen externen L3-Cache mit bis zu 1 MB erweitern, so dass der K6-III in der Lage war, selbst einen gleichgetakteten Pentium 2 zu schlagen. Das hört sich im ersten Moment sehr gut an, doch man sollte nicht vergessen, dass bereits die ersten mobilen Pentium III-Prozessoren auf dem Markt erschienen, so dass dem mK6-III wieder nur die Rolle eines langsamen unnd günstigen Low-Cost-Prozessors übrig blieb.

Neben der neuen Cache-Architektur gab es aber nur noch einen Unterschied zum mK6-2, nämlich der neue Prozessorkern Namens "Sharptooth". Dieser wurde aber bereits auch schon in den letzten mK6-2-Prozessoren mit 500 und 550 Mhz verbaut und war somit auch keine richtige Erneuerung mehr. Der mK6-III wurde ebenfalls für den Sockel 7 konstruiert.

Mit 21,3 Millionen Transistoren war der mK6-III der komplexeste K6-Prozessor.

Mobile AMD mK6-2+ und mK6-III+: 450 bis 550 Mhz

Der "Chompers"- und der "Sharptooth-Kern", welche beide in der 0,25µm-Technologie hergestellt und in den mK6-2 und mK6-III-Prozessoren verbaut wurden, waren an ihre Grenzen gestoßen. Um nun höhere Taktraten zu ermöglichen, verbaute man nun einen neuen Prozessorkern, der aus 0,18µm feinen Transistoren bestand. Der Name dieses Prozessorkerns ist mir persönlich aber nicht bekannt. Man erkennt die K6-2- und K6-III-Prozessoren mit dem 0,18µm-Kern an der Namenserweiterung "+". Dem sonst Cachelose K6-2 wurde zusätzlich noch ein 128 KB großer L2-Cache spendiert, der K6-III blieb ansonsten unverändert.

Diese neuen Prozessoren waren, anders als im Desktop-Bereich,  für lange Zeit die schnellsten mobilen Prozessoren aus dem Hause AMD, denn erst mit der Einführung eines mobilen Durons gab es wieder einen mobilen AMD-Prozessor. Bis dato dominierten die mobilen Celeron- und Pentium III-Prozessoren einsam und ohne Konkurrenz den Markt.

Wenn man die Wahl zwischen mehreren mobilen K6-Prozessoren hat, sollte man auf jeden Fall bei einem mK6-III zugreifen, da dieser der potenteste Prozessor ist. Um möglichst Hitzeprobleme zu vermeiden, sollte man zu der neueren Generation greifen, welche mit dem oben beschriebenen "+"-Zeichen gekennzeichnet sind.

Prozessormodelle

Seite zuletzt geändert am 22.05.2018 | Impressum | Datenschutzerklärung | Copyright © pc-erfahrung.de