Infos zur Radeon X1300: Bilder, Benchmarks, Technische Infos
Die langsamsten Modelle der Radeon X1xxx-Serie, welche im 4. Quartal des Jahres 2005 veröffentlicht wurden, sind die Radeon X1300-Karten. Bei diesen Modellen wird ganz klar an allen Möglichen Ecken gespart, um ein möglichst kostengünstiges Produkt anbieten zu können. Daher bieten sich Radeon X1300-Modelle für die Anwender an, die hauptsächlich mit Ihrem System arbeiten und nur gelegentlich das eine oder andere 3D-Spiel genießen. Hierbei spielt auch die Qualität keine große Rolle und auch geringere Auflösungen stören den Anwender nicht.
Leistungsmäßig liegen die Radeon X1300-Modelle unterhalb einer Radeon X700, so dass man keine besondere Leistung von diesen Modellen erwarten kann. Wer also in aktuellen 3D-Spielen eine hohe Auflösung und Qualität einstellen möchte, der sollte bei einer Radeon X1600 (Mainstream) oder sogar Radeon X1800 (High-End) zugreifen.
Technische Daten
Insgesamt hat ATI drei Radeon X1300-Modelle auf den Markt gebracht, nämlich die Radeon X1300 Pro, X1300 und X1300 HM. Zu letzterem Modell sollte man wissen, dass das Kürzel "HM" für die HyperMemory-Technologie steht, so dass die Radeon X1300 HM nur einen minimalen Eigenspeicher besitzt und zusätzlich Teile des Arbeitsspeichers nutzt. HyperMemory ist demzufolge eine Kombination aus SharedMemory und herkömmlichen Grafikspeicher.
ATI Radeon X1300 Pro
Alle Radeon X1300-Modelle basieren auf dem RV515-Kern, der im Vergleich zu den anderen Radeon X1xxx-Modellen signifikanten Einschnitten unterliegt. Zwar wird der RV515 wie alle anderen Modelle auch im neuen 0,09µm-Prozess hergestellt, doch ist dieser Chip mit 100 Millionen Transistoren nicht annähernd so komplex wie der RV530 (Radeon X1600, 157 Millionen) oder der R520 (Radeon X1800, 321 Millionen). Das liegt einfach daran, dass ATI aus Kostengründen Teile der GPU abgespeckt hat, wie zum Beispiel die Anzahl der Pixelpipelines und der Vertex-Shader. Gerade einmal zwei Vertex-Shader-Einheiten und vier Pixelpipelines besitzt die Radeon X1300, womit wir wieder beim Stand einer Radeon 9600 wären.
Zieht man zusätzlich noch die Tatsache in Betracht, dass die Radeon X1300 Pro zwar ein 128 Bit Speicherinterface besitzt, die beiden anderen Modelle aber teilweise nur ein 64 Bit (Radeon X1300) oder sogar nur ein 32 Bit (Radeon X1300 HM), so ist die Architektur in den wichtigen Teilen unter dem Niveau einer Radeon 9600. Gerade beim Speicherinterface sollte man darauf achten, wie breit dieses ist. Zwar sind die Standardvorgaben 128 Bit (Radeon X1300 Pro) und 64 Bit (Radeon X1300 und X1300 HM), aber vereinzelt gibt es auch Modelle, die in diesem Feature noch weiter "beschnitten" wurden. Gerade der Speicherdurchsatz ist in aufwendigen 3D-Szenen sehr wichtig.
Die Taktraten der Radeon X1300 sind von Modell zu Modell verschieden. Wird die Radeon X1300 Pro noch mit 600 Mhz getaktet, müssen sich die Radeon X1300 und X1300 HM mit 450 Mhz zufrieden geben. Aufgrund der 0,09µm-Technologie sollten diese Modelle aber ein hohes Overclocking-Potential vorweisen, so dass man mit einer entsprechenden Kühlung den Chip deutlich übertakten kann. Auch die Taktraten unterscheiden sich enorm. So wird der Speicher der Radeon X1300 Pro mit 800 Mhz DDR getaktet. Die Radeon X1300 kommt auf geringe 500 Mhz DDR und das langsamste Modell, die Radeon X1300 HM wiederum auf 1000 Mhz. Zur letzteren sei erneut gesagt, dass es sich hier nur um einen kleinen, 32 MB Speicher (HyperMemory) handelt.
Alle Radeon X1300-Modelle (ausgenommen die Radeon X1300 HM) gibt es als 128 und 256 MB Variante. Teilweise sind auch 512 MB-Varianten erhältlich. Zum Einsatz kommt hierbei DDR2-Speicher.
Grafikkarte | Radeon X1300 Pro | Radeon X1300 | Radeon X1300 HM |
Codename | RV515 | RV515 | RV515 |
Herstellung | 0,09µm | 0,09µm | 0,09µm |
Transistoren | 100 Mio. | 100 Mio. | 100 Mio. |
Chiptakt | 600 | 450 | 450 |
Speichertakt | 800 | 500 | 1000 |
Anzahl Pipelines | 4 | 4 | 4 |
Anzahl Vertex Shader | 2 | 2 | 2 |
Shadereinheit | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
Speicher-Schnittstelle | 64/128 Bit | 32/64 Bit | 32/64 Bit |
VGA-Schnittstelle | PCIe | PCIe | PCIe |
Dual-VGA | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
Auch die Radeon X1300-Modelle sind CrossFire-fähig, so dass der Anwender die Möglichkeit hat, zwei Modelle zu einem Cluster zu bündeln. Ob die Bündelung von zwei schwachen Grafikkarten überhaupt Sinn macht, sei dahingestellt...
Technische Übersicht
- Modell: ATI Radeon X1300
- Erschienen: 4. Quartal 2005
- Codename RV515
- Herstellung: 0,09µm
- Transistoren: 157 Mio
- Modelle: X1300 Pro, X1300, X1300 HM
- Chiptakt: 600 (Pro), 600, 450 (HM)
- Speichertakt: 800 (Pro), 500, 1000 (HM)
- Pixelpipelines: 4
- Vertex-Shader: 2
- Shader-Version: 3.0
- Direct X Version: 9c
- Speicherinterface: 128, 64, 32 Bit
- Interface: PCIe
Benchmarks
In Quake 4 zeigt sich die schwache Leistungsfähigkeit der Radeon X1300-Serie. Selbst eine Radeon X1300 Pro kommt nicht an die Geschwindigkeit einer Geforce 6600 (Mainstream-Karte der Vorgänger-Serie) und Radeon X600 XT heran.
Im synthetischen Benchmark 3D Mark 2005 ein etwas besseres Bild. Die Radeon X1300 Pro kann das Rennen knapp für sich entscheiden.
In Age Of Empires III zeigt sich das übliche Bild: Die Geforce 6600 gewinnt den Wettkampf klar für sich. Immerhin kann sich die Radeon X1300 Pro von der Radeon X600 absetzen.