Computer Marke Eigenbau - Anleitung zum selbständigen Zusammenbau eines PCs

Leserbeitrag
Geschrieben von Forenmitglied "Jesus" am 05.04.2006
Überarbeitet und online gestellt von Andreas Schmidt alias "macaveli"

Artikel

Hallo Leute! Da ich vor kurzem einen kompletten PC zusammengebaut habe, habe ich beschlossen, vom Zusammenbau detaillierte Bilder zu machen und daraus einen Guide zu schustern zum Zusammenbau eines PCs. Die meisten von euch wissen zwar, wie das geht, aber es gibt immer wieder Anfragen von Leuten, die sowas noch nie gemacht haben, und wenn ihr euch zurückerinnert, wie es war, als ihr das erste Mal einen PC geöffnet habt, könnt ihr euch vielleicht noch in die Lage eines Menschen versetzen, der vor dieser Aufgabe steht: Man sieht nur Kabel, Komponenten, von denen man evtl. nicht mal von allen weiß, für was sie gut sind und denkt sich, da kann man soviel falsch machen, da lass ich lieber die Finger davon. Aber eigentlich ist es ganz einfach, wenn man versteht, wie die Komponenten zusamenarbeiten und wo sie hingehören. Das ist schonmal die halbe Miete, denn man wird feststellen, es gibt eigentlich für alles nur eine Möglichkeit, es zu verbauen. Der Guide ist so objektiv wie möglich gehalten, obwohl dieser PC in den Bildern natürlich bestimmte Hersteller präferiert. Ich bemühe mich, den Guide nicht nur auf diese bestimmten Komponenten zu beziehen.

Der Guide ist gegliedert in die Punkte Vorbereitungen, Zusammenbau, Konfiguration des PCs und Fehlerdiagnose. Der in den Bildern gezeigte Beispiel-Pc besteht aus folgenden Komponenten :

- Gehäuse : MS-Tech LC-45 schwarz

- Mainboard : ASUS A8N-E Sockel 939, PCI-Expres

- Prozessor : AMD Athlon64 3700+, 2200 Mhz

- Kühler : AMD Standard Boxed Kühler

- Arbeitsspeicher : Corsair 2x1GB Value Select DDR400

- Grafikkarte : mad-moxx XFX Geforce 6800GS PCI-Express, 256MB - Festplatte : Samsung SP2504C, 250GB

- Netzteil : Tagan TG-380U, 380 Watt

- DVD-Brenner : LG GSA-4167B

- DVD-Laufwerk : LG-GSA-8163B

- Floppy : Sony Standard

Alle Komponenten auf einen Blick

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Der Arbeitsspeicher

Arbeitsspeicher

Der Prozessor mit AMD Standard Boxed Kühler

Der Prozessor mit AMD Standard Boxed Kühler

Das Mainboard, komplett mit Zubehör

Das Mainboard, komplett mit Zubehör

Diskettenlaufwerk, Festplatte und optische Laufwerke

Diskettenlaufwerk, Festplatte und optische Laufwerke

Das Netzteil, übrigens eines der besten für den Preis von knapp 50 Euro...

Das Netzteil

Die Grafikkarte inkl Zubehör

Die Grafikkarte inkl Zubehör

Vorbereitungen:

1. Wir brauchen Platz.
Entweder auf dem Boden (bevorzuge ich) oder auf einem großen Tisch, aber aufpassen dass man die Tischplatte nicht verkratzt, evtl. etwas unterlegen.

2. Wir brauchen Licht.
Zusätzlich zu einer guten Beleuchtung des Raumes auch am besten noch eine zweite Lichtquelle hinzuziehen, wie zb eine Taschenlampe oder eine Büro-Tischlampe, um evtl. in dunkle Ecken leuichten zu können, zb zum Schrauben.

3. Wir brauchen Werkzeug.
Grundausrüstung sind Kreuz-Schraubenzieher in 2-3 Größen, Wärmeleitpaste und Schrauben. Die Schrauben sind idR beim Gehäuse und manchen Komponenten dabei, können aber auch als Schraubenkit günstig in jedem Computerladen erworben werden.

4. Wir brauchen - natürlich - die Komponenten.
Zur Grundausstattung eines PCs gehören folgende Komponenten (in den Klammern die gängigen Abkürzungen, die im folgenden Text benutzt werden):

- Gehäuse
- Mainboard (MB)
- Prozessor (CPU)
- Netzteil (NT)
- Arbeitsspeicher (RAM)
- Festplatte (HDD)
- Grafikkarte (GK) (es sei denn das MB bietet Onboard Grafik)
- CD/DVD Laufwerk (zur Installation eines Betriebssystems notwendig)

Ohne die o.g. Komponenten funktioniert ein PC nicht. Jedes Teil ist von einem anderen abhängig. Die Grafikkarte wandelt die Signale des PCs in ein Bild um, die Festplatte bietet den Platz für die Daten, etc etc. Zudem gibt es Komponenten, die die meisten PCs besitzen, die aber nicht zwingend erforderlich zum Betrieb eines PCs sind.

Dazu gehören:

- Diskettenlaufwerk (Floppy)
- optische Laufwerke (DVD-Brenner, CD-Brenner etc.)
- Soundkarten
- TV Karten
- Cardreader
- Lüftersteuerungen
- Lüfter

Diese Komponenten können individuell zusammengestellt werden und tragen meist nicht zur Performance des PCs bei. Bevor man nun mit dem Zusammenbau beginnt, sollte man sich erden, um Schäden an der Hardware durch elektrische Ladungen zu vermeiden. Dazu stellt man sich am besten an eine Heizung und greift sie ein paar Sekunden lang mit beiden händen gleichzeitig an. Beim Rückweg zum Arbeitsplatz dann natürlich am besten nicht unbedingt über einen Lammfellteppich schlurfen, sonst ist alles wieder zunichte ;-) Manchmal liest man von speziellen Erdungsteppichen, Armbändern etc. Das halte ich allerdings für Käse, jedenfalls wenn es um den Zusammenbau von Computern geht.Ein einfaches Erden an einer Heizung bsp.weise sollte ausreichen.

Zusammenbau:

Jetzt wirds ernst. Die Komponenten liegen vor uns, das Gehäuse steht auf dem Boden. Doch das lassen wir auch erst einmal da stehen. Denn bevor wir irgendwas einbauen, bereiten wir die einzubauenden Komponenten erst einmal vor. Wir beginnen mit dem Mainboard, dem Herzstück eines jeden PCs. Wir benötigen dazu folgende Teile - MB - CPU - RAM - Kühlkörper mit Lüfter für die CPU

Teil A: Das Mainboard

Schritt 1 : Einbauen der CPU.
Wir nehmen das Mainboard vorsichtig aus der Verpackung und legen es vor uns. Das viereckige, helle ist der Sockel, auf den die CPU kommt. An der Seite des sockels befindet sich ein Hebelchen, welches wir öffnen.

Geöffneter Hebel am Sockel

Prozessor Geöffneter Hebel am Sockel

Dadurch verschiebt sich die obere Platte mit den Löchern ein wenig. Ob die Wärmeleitpaste vor oder nach dem Einsetzen der CPU aufgetragen wird, ist eigentlich egal. Ich mache es immer vorher, da man dann mehr Freiheiten hat, die WLP ordentlich zu verteilen. Logischer wäre aber, die WLP erst aufzutragen, wenn die CPU schon im Sockel sitzt, da verkleckert man sich auch weniger. Ich beschreibe daher erstmal den Einbau und danach das Auftragen der WLP, also nicht wundern, wenn auf den Bildern schon WLP drauf ist.

Wir nehmen nun die CPU vorsichtig mit zwei Fingern an den Seiten. Die Pins einer CPU sind die empfindlichsten Teile, es sollte, wenn die CPU daraufliegt, möglichst keinen Druck darauf angewendet werden, ebensowenig sollten die Pins mit den Fingern berührt werden. Falls dies doch passiert, keine Sorge, so leicht verbiegen sich die Pins nun auch wieder nicht und selbst im Extremfall eines verbogenen Pins lässt sich dieser meistens wieder mit vieeeeeel Fingerspitzengefühl geradebiegen.

Wir nehmen nun also die CPU mit zwei Fingern an den Seiten und sehen auf die Rückseite, in einer Ecke ist eine Markierung. Wenn wir nun auf den Sockel blicken, sehen wir, dass auch dort eine Markierung ist. Das heisst, die CPU wird in dieser Richtung aufgesetzt, in die beide Markierungen zeigen. Anders sollte sich die CPU ohne Gewalt allerdings auch nicht einsetzen lassen. Das Einsetzen der CPU sollte völlig ohne Druck von oben geschehen. Wenn die CPU auf den Sockel gelegt wird, sollte sie wie von alleine in den Sockel gleiten, man spürt, wie die Pins in die Löcher gleiten. Zwischen CPU und Sockel darf nun auf keiner Seite mehr eine Lücke sein, sonst sitzt die CPU schief.

Korrekt eingesetzte CPU

Korrekt eingesetzte CPU

Sitzt die CPU gerade, kann das Hebelchen wieder umgelegt werden. Schritt 1 ist getan, die CPU wurde dem Mainboard hinzugefügt.

Schritt 2 : Auftragen der Wärmeleitpaste (WLP)
Zum Auftragen der Wärmeleitpaste gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige Leute schwören darauf, einfach einen Klecks in die Mitte der CPU zu geben und den Rest dem Druck durch das Aufsetzen des Kühlkörpers zu überlassen, wodurch die WLP quasi nach aussen gequetscht wird. Die von mir präferierte Methode ist aber, die WLP schon vor dem aufsetzen des Kühlers gleichmäßig auf der CPU zu verteilen. Hierbei ist zu beachten, dass es zwei Arten von CPUs gibt. Diejenigen mit Heatspreader und diejenigen ohne. Bei CPUs ohne Heatspreader (zb Athlon XP, Pentium 3) wird die Wärmeleitpaste lediglich auf den Prozessorkern, die sogenannte DIE, aufgetragen, diese ist das metallisch schimmernde Rechteck im Zentrum des Prozessors. Bei CPUs mit Heatspreader wird die CPU auf der gesamten Fläche verteilt. Da heutzutage alle Prozessoren Heatspreader besitzen, konzentrieren wir uns auch auf diese Prozessoren.

Zur Wahl der WLP : Es gibt viele verschiedene Sorten von WLP. Die standard-weiße Noname-WLP und welche mit Silberteilchen drin, welche mit Nanoteilchen...grundsätzlich gilt aber, Marken-WLP ist besser als Noname-WLP. Ich empfehle Arctic Silver oder Titan Nano Blue. Bei einem Preis von 2-3 Euro pro Tübchen sollte man da auch nicht geizen. Hinweis zur WLP: silberhaltige WLP ist leitfähig, daher sollte diese WLP auf keinen Fall auf andere Komponenten kommen um keinen Kurzschluß zu erzeugen.

Bei WLP gilt die Faustregel : Weniger ist mehr. Denn das Geheimnis ist, dass die WLP mikrofeine Poren auf dem Metall des Heatspreaders/der DIE zudecken soll um somit eine bessere Wärmeleitfähigkeit zu erreichen, denn wenn sich winzig kleine Luftpolster überall zwischen Kühlkörper und CPU befinden, mindert das die Leitfähigkeit deutlich. Daher sollte man die WLP nur sehr dünn auftragen. Dazu gibt man einen kleinen Klecks in die Mitte der CPU und verteilt sie nun, ich mache das immer mit dem Finger, man kann aber auch einen spachtelähnlichen Gegenstand (am besten aus Plastik zur Vermeidung von Kratzern) verwenden.

Einen Klecks WLP in die Mitte geben....

Einen Klecks WLP in die Mitte geben

...das reicht schon und ergibt...

Wärmeleitpaste Beispiel 1

...solch eine schöne, gleichmäßige Fläche. Der Heatspreader scheint noch durch, auf dem Bild schön zu sehen.

Wärmeleitpaste Beispiel 2

Sollte man zuviel aufgetragen haben, kann man es einfach mit Klopapier oder einem Taschentuch wieder abtragen. Im Bestfall sollte nach dem Auftragen eine gleichmäßige Fläche aus WLP auf dem Heatspreader sein, der Heatspreader sollte allerdings noch durchscheinen, die Schicht sollte also wirklich sehr dünn sein.

Da WLP ein wirklich hartnäckiges und schmierendes Zeug ist, sollte man sich nach dem Auftragen erst einmal die Hände waschen gehen, wenn daran WLP-Reste kleben, um nichts, vor allem keine anderen Komponenten, zu verschmutzen.

Schritt 3 : Montieren des Kühlers
Bei jedem Sockel ist die Art und Weise, den Kühlkörper auf dem Sockel und der CPU zu befestigen, anders. Manche werden mit Hilfe einer Klammer befestigt, andere werden verschraubt. Wichtig ist dabei, dass der Kühlkörper nicht einfach nur aufliegt, sondern dass er wirklich fest auf die CPU gedrückt wird, damit ein Anpressdruck entsteht, welcher die Wärmeleitfähigkeit um ein vielfaches steigert.

Wir beschäftigen uns nun erst einmal mit der Montage des AMD Standard Kühlers. Auf dem Mainboard sehen wir bereits rund um den Sockel eine schwarze Vorrichtung, in die der Kühlkörper exakt hereinpasst. Diese ist speziell für die Klammerkühlkörper gedacht und wird bei Montage eines Schrauben-Kühlkörpers entfernt. Doch dazu später.

Wir nehmen den AMD Kühler in die Hand. Unter dem Lüfter verläuft durch den Kühlkörper hindurch eine Klammer. Diese hat zwei Seiten, eine mit einem Hebel, und eine mit einer Öffnung. Die Seite mit der Öffnung hängen wir auf einer Seite der schwarzen Vorrichtung ein. Danach hängen wir auf der anderen Seite die Seite mit dem Hebelchen ebenso ein. Danach wird der Hebel nach unten gedrückt. Es ist dabei normal, dass man etwas Kraft aufwenden muss, denn es soll ja auch ein Druck entstehen, also keine Scheu, den Hebel kräftig nach unten drücken. Das wars schon, die Montage des AMD Standard Kühlers ist sehr einfach, trotzdem habe ich ein Video dazu angehängt, indem man sich den ganzen Vorgang noch einmal anschauen kann. Zur Sicherheit sollte man mal an dem kompletten Kühler rütteln, ob er auch wirklich festsitzt. Wenn man fühlt, dass er nicht richtig festsitzt oder wackelt, sollte man den ganzen Vorgang wiederholen. Eine aus fehlerhafter Montage resultierende mangelhafte Kühlung wird sich in Instabilitäten des kompletten Systems auswirken und ist eine häufige Fehlerquelle.

Das Video zur Montage des AMD Standard Kühlers: Montierter Kühlkörper.

Wärmeleitpaste Beispiel 3

Zum Abschluss der Kühlermontage wird noch das Kabel des Lüfters auf dem Mainboard befestigt. Dafür gibt es einen extra Stromanschluss auf dem Mainboard, welcher sich i.d.R. in der Nähe des Sockels befindet. Er ist als "CPU_FAN" bezeichnet.

Niemals das Lüfterkabel vergessen... :-)

Niemals das Lüfterkabel vergessen

Exkurs: Montage eines Kühlers von Drittanbietern, zb Sonic Tower von Thermaltake.
Die Montage von manchen Kühlern gestaltet sich schon etwas schwieriger als die des AMD Standard Kühlers. In diesem Beispiel beschreibe ich die Montage des ThermalTake Sonic Tower, einer der größten Kühler, die es gibt. Ist erstmal die Frage geklärt, ob der Kühler überhaupt in den PC hereinpasst, kann man sich mit der Montage beschäftigen. Dazu muss man bei AMD Mainboards erstmal die schwarze Vorrichtung zur Aufnahme von Klammerkühlkörpern entfernen. Die Bohrlöcher, die diese Vorrichtung hinterlässt, sind exakt die Löcher, die auch zur Montage des neuen Kühlers verwendet werden. Hebt man das Mainboard nun hoch, bleibt eine Metallplatte auf dem Tisch liegen. Diese dient der Stabilisierung des ganzen Konstrukts, denn die Kühler sind oftmals sehr schwer und drohen, durch das ständig anlastende Gewicht die Platine des MBs zu beschädigen. Durch die Platte soll dem entgegengewirkt werden, sie ist also dringend erforderlich. Die Platte wieder in die korrekte Position gebracht, kann man mit der Montage beginnen. Schritt 1 und 2 sind logischerweise vorrausgesetzt. Nun legt man den Kühlkörper auf die CPU und justiert ihn in die richtige Position. Dann beginnt das Gefutschele. Das Mittelstück wird mit der Biegung nach OBEN - also dass die Biegung eine U-Form hat (wichtig, damit durch die Geradebiegung durch das Verschrauben der Anpressdruck entsteht).

Nun werden die Schrauben, wie in der Bedienungsanleitung gezeigt ist, zusammengesetzt - diese bestehen aus jeweils einer langen Schraube, einem Metallplättchen, einer Feder und einem Plastikplättchen (im Falle des Sockel 939). Danach wird dieses Konstrukt durch die Löcher des Mittelstücks in das jeweilige Bohrloch geschraubt, was sehr viel Fingerspitzengefühl und Geduld erfordert. Dabei tritt oft das Problem auf "ist die eine Schraube im Loch, geht die zweite auf der anderen Seite nicht mehr rein".

Klappt garnix mehr, ruh dich aus, trink ein Glas Wasser, schnapp etwas frische Luft und gehe neu ans Werk. Wenn beide Schrauben im Bohrloch sind, fühlt man schon, dass ein gewisser Druck besteht, auch wenn die Schrauben noch nicht vollständig eingedreht sind. Dies sollte übrigens immer abwechselnd geschehen, also jeweils eine und dann die andere Schraube immer ein Stückchen weiter eindrehen, nicht jedoch die eine komplett eindrehen und danach die andere, das ist ungleichmäßig. Die Schrauben können ruhig, bis es nicht mehr ohne große Anstrengung geht, eingedreht werden. Auch hier wieder durch Rütteln prüfen, ob der Kühler wirklich fest sitzt und das Lüfterkabel einstecken - Fertig.

Hinweis: Der Druck sollte allerdings nicht zu hoch werden. Es wurden schon Mainboards und CPU's durch zu hohen Druck zerbrochen. Daher gilt : Immer mit Gefühl arbeiten und die Schrauben nicht reindreschen, sondern sorgfältig drehen, ohne Gewalt.

Vorbereitungen zum Einbau des Monsterkühlers Sonic Tower

Vorbereitungen zum Einbau des Monsterkühlers Sonic Tower

Fertig montiert

Fertig montiert

Die Backplate des Mainboards

Die Backplate des Mainboards

Anmerkung : Kühler von Drittanbietern passen meist auf verschiedene Sockel, da Schrauben-Kits für die verschiedenen Sockel mitgeliefert werden. Der Einbau differiert daher von Sockel zu Sockel. Genaueres kann man aber der mitgelieferten Beschreibung entnehmen.

Schritt 4: Einbauen des Arbeitsspeichers
Das Einbauen des RAMs ist verhältnismäßig einfach. Die derzeit gängigen DDR-Ram-Riegel besitzen in der Mitte der Kontakte (etwas versetzt) eine Lücke. Demzufolge gibt es nur eine Richtung, in der sich die Steine einsetzen lassen. Dazu öffnen wir die Platikklammern an den Enden der Speicherbank. Den RAM nun in die richtige richtung fest eindrücken, bis die Klammern von selbst zuspringen. Die Klammern sollten nun in den seitlichen Lücken der RAM-Bausteine verankert sein.

Einbauen geht am besten mit Druck von oben

Einbauen geht am besten mit Druck von oben

Was weiter zu beachten wäre ist die Position der Bausteine, wenn man Dual Channel betreiben möchte. Man benötigt ein dualchannel-fähiges Mainboard und zwei RAM-Bausteine der gleichen Kapazität und Taktrate. Bei Mainboards mit 4 Speicherbänken (sog. DIMMs) sind idR jeweils zwei DIMMs über Kreuz verschiedenfarbig. Um Dual-Channel zu betreiben, steckt man die beiden RAMs in die gleichfarbigen DIMMs, wobei egal ist, ob in DIMM 1+3 oder DIMM 2+4.

So sieht es aus, wenn die Steine korrekt eingebaut wurden und für den Dualchannelbetrieb gesteckt sind.

Dualchannelbetrieb

Damit wären die Vorbereitungen zum Einbau des Mainboards abgeschlossen. Wir legen es vorsichtig zur Seite und hieven nun da Gehäuse an unsern Arbeitsplatz.

Schritt 5 : Einbau des Mainboards in das Gehäuse
Ein jungfräuliches Gehäuse, Seitenwände abmontiert, ready 2 go.

Ein jungfräuliches Gehäuse, Seitenwände abmontiert

Die Aussenseiten sollte man vorher abmontieren. Das Mainboard sollte das erste sein, was man einbaut, damit man durch möglichst wenig behindert wird. Die Strippen, die im Gehäuse herumliegen, klemmt man am besten irgendwo dazwischen, damit sie nicht unters Mainboard geraten.

Als erstes nimmt man das I/O Shield (Input/Output Shield), die Blende für die Rückseite und setzt sie in die rückseitige Öffnung des Gehäuses ein. Evtl. muss ein Metallstück an dieser Stelle des Gehäuses entfernt werden, welches nicht mehr benötigt wird.

Das I/O Shield

Das I/O Shield

Auf der Seitenwand, an der das Mainboard befestigt wird (in Seitenlage des Gehäuses nun der Boden) müssen vor Montage des MBs Abstandshalter eingeschraubt werden, und zwar an den Stellen, an denen das Mainboard Bohrlöcher hat. Diese kann man herausfinden, wenn man das Mainboard testweise über den Boden hält und sich die Stellen merkt. Sind die Abstandshalter montiert, kann man das MB vorsichtig einbauen.

WICHTIG: Man sollte bei Mainboardmontage höllisch darauf achten, nicht mehr Abstandshalter einzubauen als das Mainboard passende Verschraubungslöcher hat. Ein Abstandshalter an der falschen Stelle zuviel bedeutet schon den Tod des Mainboards durch Kurzschluss. Nur dort Schrauben reindrehen, wo das Mainboard auch den "silbrigen" Rand um die Löcher hat. Es gibt auch Bohrlöcher auf den Mainboards ohne den silbrigen Rand, die sind NICHT für die Abstandshalter gedacht.

Abstandshalter eingeschraubt:

Abstandshalter eingeschraubt:

Es wird erst auf die Abstandshalter gelegt und dann in die richtige Position gebracht. Die rückseitigen anschlüsse des Mainboards (PS/2, USB, Ports usw) sollten exakt in das I/O Shield passen, dann sitzt das Mainboard richtig. Die Bohrlöcher des MBs sollten exakt auf den Abstandshaltern aufliegen.

Nun wird das MB verschraubt. In jedes Borhloch auch hier wieder erst die Schraube leicht eindrehen, erst wenn alle Schrauben sitzen, sollten sie festgezogen werden. Das Mainboard ist nun eingebaut, womit der schwierigste Teil beim Zusammenbau hinter uns liegt.

Die korrekte Schraubenart fürs Mainboard

Die korrekte Schraubenart fürs Mainboard

Doch es fehlen noch die Frontanschlüsse des Gehäuses und die Verbindungen zu den LEDs. Diese sind die Strippen, die wir eben beiseite geschafft haben. Wenn wir uns die Stecker genauer ansehen, finden wir idR einen für den Powerknopf, einen für den Resetknopf, einen für den Speaker (PC interner Lautsprecher) und einen für die HDD-Anzeige (leuchtet wenn die HDD arbeitet). Diese sind die Grundanschlüsse eines Gehäuses, es können jedoch noch Stecker für USB-Frontanschlüsse, Firewire, Front-Audio etc. vorhanden sein, diese werden entsprechend an der richtigen Stelle auf dem Mainboard eingesteckt (siehe Bedienungsanleitung des MBs).

Tipp: Rein zum Funktionstest kann man einen PC auch starten, ohne die Strippen des Gehäuses mit den entsprechenden Pins verbunden zu haben. Man nehme einen dünnen Schraubenzieher und überbrücke die beiden Pins des "PWR_SW"-Connectors (einfach Schraubenzieher kurz an beide Pins gleichzeitig halten). Damit passiert dasselbe, was sonst durch das Drücken des Startknopfes ausgelöst wird. Die Pins sind für eine kurze Zeit überbrückt, der Computer bekommt Saft. Mit dieser Methode kann man z.B. auch PC's starten, die testweise außerhalb eines Gehäuses aufgebaut wurden.

Die Anschlüsse für die jeweiligen Stecker auf dem Mainboard befinden sich idR in der rechten unteren Ecke des MBs und sind entsprechend gekennzeichnet. "PWRSW" für Powerswitch/Powerknopf, "RESET" für den Resetknopf, "IDE_LED" für die HDD-Anzeige und "SPEAKER" überraschenderweise für den Speaker. Bei modernen MBs sind die Steckplätze sogar farblich gekennzeichnet, dass auch wirklich nichts schiefgehen kann.

Die Anschlüsse

anschlüsse

Trotzdem sollte man mit Konzentration an diesen Schritt herangehen und auch am Ende wieder überprüfen ob die Stecker richtig sitzen, denn es wäre sehr ärgerlich, wenn am Ende alles korrekt eingebaut ist aber der Pc geht nicht an, und man findet die Fehlerquelle einfach nicht, weil der Power-Switch Stecker nicht am richtigen Platz steckt...alles schon vorgekommen :-) Damit wäre Teil A abgeschlossen. Welche Komponenten von nun an eingebaut werden, ist willkürlich. Es empfiehlt sich, nun die Laufwerke und Karten einzubauen und erst am Ende alles zu verkabeln. Ob man jetzt zuerst die Grafikkarte einbaut, oder die Festplatte, ode das DVD Laufwerk spielt keine Rolle. Das Netzteil baue ich persönlich immer erst zum Schluss ein, da sonst der dicke Kabelstrang stört.

Eingebautes Mainboard im Gehäuse

Eingebautes Mainboard im Gehäuse

Teil B: Laufwerke, Karten, Netzteil und Verkabelung

Schritt 6 : Einbau der Festplatte
Ich beginne mit der Festplatte. Diese wird so in den Festplattenkäfig eingebaut, dass die Anschlüsse logischerweise hinten sind und anschließend mit je zwei Schrauben auf beiden Seiten befestigt. Manche Gehäuse bieten auch schraubenlose Befestigung von Laufwerken wie in diesem Beispiel, der Einbau wird dadurch nochmal erleichtert. Die Verkabelung der Festplatte nehmen wir uns erst später vor.

Schraubenlose Lösung von MS-Tech, 3,5" und 5,25" Zoll Laufwerke einzubauen

Schraubenlose Lösung von MS-Tech, 3,5" und 5,25" Zoll Laufwerke einzubauen

Eingebaute Festplatte, noch nicht angeschlossen

Eingebaute Festplatte, noch nicht angeschlossen

Schritt 7 : Einbau der optischen Laufwerke
Ein DVD-Kombibrenner sollte eigentlich genügen für normale Zwecke, viele PCs besitzen aber zusätzlich noch ein DVD-Rom Laufwerk, um Direktkopien von Medien zu ermöglichen. In diesem Fall müssen wir zwei Laufwerke einbauen, und zwar in die externen 5,25" Schächte. Dazu entfernen wir die Plastikblenden des Gehäuses an den entsprechenden Stellen, bei vielen Gehäusen muss man zusätzlich im Gehäuseinneren noch eine Metallblende herausbrechen, welche danach nicht mehr benötigt wird. Die Plastikblenden sollte man allerdings aufbewahren, um das Loch wieder zu schließen, falls man irgendwann einmal ein Laufwerk entfernt. Die Laufwerke werden wieder in die richtige Position gebracht und danach auf beiden Seiten verschraubt.

Platz frei für zwei optische Laufwerke

Platz frei für zwei optische Laufwerke

Schritt 8 : Einbau des Diskettenlaufwerks (optional)
Das Floppy Laufwerk wird in einen freien, externen 3,5" Slot eingebaut und wie die optischen Laufwerke verschraubt. Man sollte vor dem Festziehen der Schrauben darauf achten, dass es zur Gehäusefront hin auch in der exakten Position ist, damit es nicht nach vorne übersteht oder zu weit im Gehäuse drinsitzt. Wir verkabeln es ebenfalls erst später.

Schritt 7 und 8 completed : Optische Laufwerke und Diskettenlaufwerk eingebaut

Optische Laufwerke und Diskettenlaufwerk eingebaut

Schritt 9 : Einbauen der Grafikkarte
Besitzt das Mainboard keine Onboard-Grafikkarte, ist der Einsatz einer richtigen Grafikkarte nötig. Natürlich können auch auf Mainboards, welche einen Onboard Grafikchip besitzen, richtige Grafikkarten eingesetzt werden, wenn der entsprechende Port vorhanden ist.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Grafik-Ports :
- PCI-Express x16 für moderne, aktuelle Grafikkarten
- AGP x2-x8 für ältere Grafikkarten der letzten Generation
- PCI Standard für ältere Grafikkarten der vorletzten Generation

Die Zukunft spricht PCI-express, daher wenden wir uns diesem Port zu, wobei allerdings bei einem AGP- oder PCI-Port in puncto Einbau nicht anders vorgegangen wird. Der einzige Unterschied in Bezug auf Einbau besteht in der SLI-Fähigkeit von PCI-express Ports, was bedeutet, dass zwei Grafikkarten (neuerdings auch vier), gleichzeitig betrieben werden können. Diese müssen dann zusätzlich miteinander verbunden werden, was durch eine SLI-Brücke bewerkstelligt wird (bei SLI-Boards im Lieferumfang).

Der blaue Port ist der PCI-express Port, zwei Slotblenden sind herausgenommen, da die Karte mit Lüfter zwei Slots belegt.

PCI-express Port

Zum Einbau der Grafikkarte müssen zuerst am Gehäuse die entsprechenden Metallblenden entfernt werden.

Die korrekte Schraubenart für die Grafikkarte und alle Karten/Slotblenden, die an die rückseitigen Slots des Gehäuses geschraubt werden :

korrekte Schraubenart für die Grafikkarte

Die Grafikkarte sollte nun möglichst an den Außenseiten angegriffen werden, sehr sensible Elektronik. Sie wird nun in den Port gesteckt, sodass sie korrekt einrastet. Die Slotblende an der Rückseite des Gehäuses sollte nun korrekt sitzen, wenn die Grafikkarte ebenfalls korrekt sitzt. Bei den meisten Boards befindet sich am Grafikkarten-Port ein kleiner Plastikhebel, welcher die Grafikkarte arretiert, wenn sie in den Slot gedrückt wird. Um die Grafikkarte zu entfernen, muss man diesen Hebel betätigen und gleichzeitig die Karte herausziehen.

Grafikkarte in den Slot drücken

Grafikkarte in den Slot drücken

Sitzt, wackelt und hat Luft

Sitzt, wackelt und hat Luft

Weiterhin zu beachten ist, ob die Grafikkarte einen zusätzlichen Stromanschluss benötigt (bei leistungshungrigen Highend Karten meistens der Fall). Falls ja, muss dieser später nach dem Einbau des Netzteil unbedingt eingesteckt werden.

Der spezielle PCI-express Stecker für die Grafikkarte. Entweder am Netzteil vorhanden oder per Adapter über einen Standard Molex.

spezielle PCI-express Stecker für die Grafikkarte (molex)

Schritt 10 : Anschluß der Komponenten ans Mainboard
Bei der Grundausstattung müssen folgende Komponenten nun mithilfe der passenden Kabel ans Mainboard angeschlossen werden bzw verbunden werden:

- Festplatte(n)
- optische Laufwerke
- Diskettenlaufwerke

Dazu benötigt man einmal für die IDE Laufwerke die 40- bzw 80-adrigen Flachkabel, für das Diskettenlaufwerk ein ähnliches Flachkabel, welches jedoch etwas dünner ist, und für die Festplatte, wenn sie keine IDE-Festplatte ist, ein SATA Kabel. Am besten verlegt man zuerst das Festplattenkabel, da die Distanz vom MB-Anschluss zur Festplatte meistens am geringsten ist. Die Kabel gehören zum Zubehör des Mainboards.

Links 80 adrige, rechts 40 adrige Kabel

Links 80 adrige, rechts 40 adrige Kabel

Floppy und CD-ROM/DVD-ROM Kabel

Floppy und CD-ROM/DVD-ROM Kabel

Bei IDE-Festplatten benutzt man ein 80-adriges, wenn keines vorhanden ist, ein 40-adriges IDE Kabel und steckt es auf der Seite, die meistens mit "system" bezeichnet ist, in den IDE_1 (oder PRI_IDE) Port des Mainboards. Eigentlich ist die Seite aber technisch gesehen egal, wenn ihr das Kabel betrachtet, werdet ihr sehen, dass in der Mitte (etwas versetzt) noch ein Anschluss ist und der längere freie Teil des Kabels aufs Mainboard gehört, falls man noch eine zweite IDE-Festplatte anschließt (Master und Slave Jumperung der Festplatten beachten).

Der leistungsmäßige Unterschied zwischen einem 40 und 80 adrigen Kabel macht sich am ehesten bei Festplatten bermerkbar. Neuere Festplatten schaffen einen Datendurchsatz von 60-70 MB/s, während mit 40-adrigen Kabeln nur maximal 33 MB/s möglich sind, weil der Controller bei diesem Kabel automatisch auf den UDMA2-Modus umschaltet. Es sollte also, wenn man nur ein 80-adriges Kabel zur Verfügung hat, dieses auf jeden Fall für die Festplatte verwendet werden. Bei SATA Festplatten ist es piepenhagen, wie herum ihr das Kabel steckt, wie man es an die Festplatte steckt, gibt es aufgrund der Form des Steckers auch nur eine Möglichkeit - hier kann man nichts falschmachen. SATA Mainboards bieten gewöhnlich mehrere SATA Anschlüsse, man stecke das Kabel der ersten (evtl. einzigen) Festplatte in den SATA_1 Steckplatz.

SATA Festplatte mit SATA Kabel an das Mainboard angeschlossen

SATA Festplatte mit SATA Kabel an das Mainboard angeschlossen

Für die optischen Laufwerke, in diesem Beispiel zweien an der Zahl, nehmen wir ebenfalls ein 40/80 adriges IDE-Flachkabel. Das Laufwerk, welches als Master fungieren soll (also Hauptlaufwerk), ich nehme dafür immer das mit dem größeren Funktionsumfang, da dieses öfter gebraucht wird, in diesem Falle also den Multi-DVD-Brenner, jumpern wir mithilfe des kleinen schwarzen Steckers auf der Rückseite des Laufwerks auf "Master", falls es nicht bereits so gejumpert ist. Wo das Plastikhäubchen genau hinmuss, damit das Laufwerk als Master gejumpert ist, findet man meist auf der Oberseite des Laufwerks in einer kleinen Grafik.

Kleiner Tipp : Mit einer Pinzette oder einer dünnen Klemme funktioniert es am besten, aber auch mit den blossen Fingernägeln, wenn sie lang genug sind.

Das zweite Laufwerk, das DVD-ROM, wird ebenso gemäß der Beschreibung auf dem Laufwerksdeckel, als "Slave" gejumpert (dt. Sklave :-D). Die beiden Kabel werden nun mithilfe des IDE Kabels an das Mainboard angeschlossen. Die beiden Anschlüsse, die den kürzeren Abstand zueinander haben, verbinden die beiden Laufwerke, der dritte Stecker komtm aufs Mainboard an den IDE_2 (oder SEC_IDE) Anschluss. Ist der IDE_1 Anschluss nicht belegt, weil die Festplatte über SATA angeschlossen ist, kann natürlich auch der IDE_1 Steckplatz genutzt werden.

Angeschlossene optische Laufwerke und Diskettenlaufwerk

Angeschlossene optische Laufwerke und Diskettenlaufwerk

Abschlussbemerkung: Man sollte beim Kabel legen darauf achten, dass die Kabel so ordentlich wie möglich, und am besten nicht quer durch das ganze Gehäuse, gelegt werden. Die Luftzirkulation im Gehäuse leidet deutlich, wenn überall dicke Kabel den Weg versperren. Daher am besten die Kabel geschickt verlegen, irgendwo drunter durch verlegen, es gibt viele Möglichkeiten, diese sind in jedem Gehäuse verschieden. Das Mainboard sollte am Ende der Verkabelung größtenteils frei sein. Neben dem Aspekt der besseren Luftzirkulation sieht ein aufgeräumtes Gehäuse auch einfach viel besser aus, was durchaus ein gutes Argument ist, wenn man zb ein Gehäuse mit Sichtfenster sein Eigen nennt.

Schritt 11 : Einbau des Netzteils
Das Netzteil besteht aus einem Kasten und einem dicken Kabelstrang. Die Bohrlöcher in der Gehäuserückwand erlauben nur eine Möglichkeit, das Netzteil einzubauen. Seltsamerweise steht die Schrift auf der Seite des Netzteils manchmal auf dem Kopf, wenn man es richtig einbaut. Doch dadurch sollte man sich nicht beirren lassen.

Die korrekte Schraubenart fürs Netzteil

Die korrekte Schraubenart fürs Netzteil

Am besten hält man das Netzteil mit einer Hand fest und friemelt die ersten beiden Schrauben mit der anderen Hand an der Gehäuserückwand in die Windung. Das sollte erstmal genügend Halt verschaffen, dass man es erstmal loslassen kann und die Schrauben festziehen kann. Danach natürlich die beiden weiteren Schrauben eindrehen. Das Netzteil sollte nun bombenfest sitzen.

Verschrauben des Netzteils

Verschrauben des Netzteils

Nun beginnt die Verteilung der verschiedenen Stromanschlüsse an die entsprechenden Komponenten. Man unterscheidet verschiedene Stecker Der Kabelstrang, alle wichtigen Anschlüssem, schön zu sehen der 20 Pin Hauptstecker mit 24Pin-Adapter.

Verteilung der verschiedenen Stromanschlüsse

- Die Hauptstromversorgung (20 Pin/24 Pin Stecker, der größte)
- 4 Pin Stromversorgung fürs Mainboard
- Standard 4 Pin Molex Stecker für Laufwerke
- Kleine 4 Pin Stecker für Floppy
- PCI-express Stecker (haben nicht alle Netzteile, wird für PCI-e Grafikkarten mit Stromanschluß benötigt und im Falle des Nichtvorhandenseins dieses Stecker am NT wird ein Adapter eingesetzt, welcher bei PCI-e Grafikkarten beiliegt)
- Sata-Stromstecker (nur für S-ATA Festplatten)

Zuerst stecken wir den größten Stromstecker, den 20Pin bzw 24Pin Stecker auf das Mainboard. Neuere Mainboards benötigen zusätzlich einen zweiten Stromanschluss in Form eines quadratischen 4Pin Stromsteckers. Dieser Stecker wird gerne mal vergessen. Achtet darauf, dass dieser Stecker drin ist, wenn das Mainboard einen solchen Stecker benötigt, das ist eine sehr häufige Fehlerquelle, wenn nachher nichts passiert, wenn man den Startknopf drückt.

2o Pin Hauptstecker, mit Adapter zum 24 Pin Stecker

2o Pin Hauptstecker, mit Adapter zum 24 Pin Stecker

2o Pin Hauptstecker, mit Adapter zum 24 Pin Stecker

Und eingesteckt

Und eingesteckt

Der wichtige 4 Pin Stromanschluß fürs Motherboard (nicht bei allen MBs benötigt)

Der wichtige 4 Pin Stromanschluß fürs Motherboard

Bitte nicht vergessen...

Bitte nicht vergessen

Nun werden die Laufwerke mit Strom versorgt. Die optischen Laufwerke bekommen den 4 Pin Molex, das Floppy Laufwerk den kleineren 4 Pin, und die Festplatte bekommt, ist sie eine S-Ata Festplatte, den Sata Stromanschluss, und wenn sie eine IDE Festplatte ist, ebenfalls einen 4 Pin Molex.

Kleiner 4 Pin Stecker für Floppy

Kleiner 4 Pin Stecker für Floppy

S-ATA Stromanschluss für SATA Festplatten

S-ATA Stromanschluss für SATA Festplatten

Komplett angeschlossene SATA Festplatte

Komplett angeschlossene SATA Festplatte

Benötigt die Grafikkarte einen zusätzlichen Stromanschluss, muss diese ebenfalls mit dem Netzteil verbunden werden. Bietet das Netzteil einen speziellen PCI-express Stromstecker für die neueren Karten, wird dieser verwendet, wenn nicht, verwendet man einen Adapter mit einem 4 Pin Molex. Ältere, leistungshungrige Grafikkarten werden nur mit einem 4 Pin Molex Stecker versorgt.

Grafikkarte angeschlossen ans Netzteil

Grafikkarte angeschlossen ans Netzteil

Die übrig gebliebenen Kabel sollte man irgendwo überhalb der optischen Laufwerke oder in sonstigen Freiraum im Gehäuse stopfen, damit sie nicht stören und die Luftzirkulation im Gehäuse so wenig wie möglich beeinträchtigen. Ausserdem sieht alles viel ordentlicher aus, wenn man von Anfang an die Kabel intelligent verlegt.

Alle Kabel angeschlossen

Alle Kabel angeschlossen

Der Kabelsalat hält sich in Grenzen und beschränkt sich auf die Oberseite des Gehäuses. Das Mainboard ist schön frei, die Luftzirkulation zwischen Frontlüfter und Rückseitenlüfter ist so wenig wie möglich beeinträchtigt

Mainboard ist schön frei, die Luftzirkulation zwischen Frontlüfter und Rückseitenlüfter ist so wenig wie möglich beeinträchtigt

Schritt 12 : Einbau und Montage von Zusatzkomponenten.
Mit einem PC, der nur die Grundkomponenten aufweist, geben sich die wenigsten User zufrieden. Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist für den Betrieb des PCs, so braucht man doch hin und wieder mal mehr USB Ports als das Mainboard bietet oder man legt Wert auf eine bessere Systemkühlung durch den Einbau zusätzlicher Gehäuselüfter oder man ist Akustik-Freund und gibt sich nicht mit der Onboard Soundlösung des Mainboards zufrieden. Diese Komponenten müssen auch montiert und eingebaut und mit dem Netzteil verbunden werden.

- Lüfter : Besonders bei Hochleistungskomponenten ist eine ausreichende Systemkühlung von hoher Bedeutung. Die Lebensdauer von hitzigen Bauteilen wie Grafikkarten und CPUs wird deutlich erhöht, wenn sich diese bei angenehmen Temperaturen austoben dürfen und nicht schwitzen müssen. Bei CPUs liegt der grüne Bereich ca. 40 Grad (im Zustand ohne Last) , 50-60 Grad ist je nach CPU-Typ auch noch akzeptabel. Grafikkarten vertragen da schon mehr, Temperaturen von 50-70 Grad sind je nach Modell im Rahmen. Doch immer gilt : Je kühler, desto besser.

Hinweis : Vor allem die Athlon XP Prozessoren sind als hitzige Komponenten bekannt. 50-60 Grad im Standardbetrieb gelten hier noch als normal. Seit den neuen, viel kühleren Athlon64 (durch die Architektur und den Fertigungsprozess des Prozessors erreicht) sind Temperaturen um 40 Grad jedoch Standard. Bei den Grafikkarten zählt die Geforce 6600GT zu den Hitzköpfen.

Achtung : Ein eventueller Austausch des Grafikkartenlüfters sollte nur von Profis durchgenommen werden. Erstens ist der Umbau relativ schwierig und zweitens resultiert dies in einem völligen Garantieverlust der Karte. Sollte also die Grafikkarte dabei zu schaden kommen, besteht kein Anspruich auf Umtausch oder Reperatur.

Daher sorgt man mit Hilfe von Gehäuselüftern und evtl. Austauschen der Kühler für CPU und Grafikkarte für bessere Belüftung. Die Lüfter sollten so angebracht werden, dass im Gehäuse ein ständiger Luftstrom entsteht. Das wird zb erreicht, wenn man in die Gehäusefront einen Lüfter so einbaut, dass er Luft in das Gehäuse bläst, und an der Gehäuse Rückseite einen Lüfter befestigt, der die Luft aus dem Gehäuse befördert. In welche Richtung ein Lüfter die Luft bläst, lässt sich im Nicht-Betrieb feststellen durch einen kleinen Pfeil auf der Seite des Lüfters, welcher die Richtung des Luftstroms anzeigt.

Die Gehäuse-Lüfter werden mit meist speziellen Lüfterschrauben, die zum Lieferumfang gehören, an der Gehäusewand befestigt. Lüfter besitzen meist 4 Pin Molex Stecker Adapter, damit kein Molexstecker nur für einen Lüfter verbraten wird.

Adapter für Molexstecker vom Gehäuselüfter

Adapter für Molexstecker vom Gehäuselüfter

Die meisten Mainboards bieten zudem einen oder mehrere 3Pin Anschlu(e)ss(e) auf dem Mainboard, bezeichnet als "SYSTEM_FAN" oder "CASE_FAN", Lüfter mit nativem 3-Pin Anschluss finden hier Platz und haben meist den Vorteil, dass sie per Software sogar geregelt werden können (kommt auf den Lüfter an), was ein Lüfter, der direkt ans Netzteil angeschlossen ist, nicht bietet.

- Funktions-Slotblenden, zb USB-Slotblende, Firewire-Slotblende

Slotblenden :

Slotblenden

Slotblenden

1. Ziel erreicht

Der Pc ist nun soweit zusammengebaut. Damit beginnt nun der spannende Teil - springt die Kiste an oder nicht? Das ist auch für mich jedesmal wieder spannend, selbst wenn ich schon viele PCs erfolgreich zusammengeschustert habe, aber es gibt einfach so viele kleinen Dinge, die man mal vergisst, übersieht oder falsch eingesteckt hat, welche dann dazu führen dass der PC nicht richtig oder im schlimmsten Falle garnicht funktioniert.

Der PC, vollständig zusammengebaut

Der PC, vollständig zusammengebaut

Der PC, vollständig zusammengebaut

Teil C: Inbetriebnahme und Einstellungen im BIOS

Der PC läuft nun wunschgemäß. Er springt an und zeigt Bild, nach dem Erscheinen des Startbildschirms zeigt er an "BOOT SYSTEM FAILURE" oder so etwas ähnliches. Das ist normal, da sich kein Betriebssystem auf der Festplatte befindet. Wir drücken STRG+ALT+ENTF um neuzustarten, oder einfach en Resetknopf, damit testen wir auch nebenbei, ob wir den Reset Stecker richtig eingesteckt haben, was der Fall ist, wenn der PC neustartet. Nun drücken wir im Anfangsbildschirm die Taste ENTF, um ins BIOS zu gelangen. Bei wenigen Mainboards ist es auch mal die TAste F2, aber idR steht beim Startbildschirm "Press DEL (=ENTF-Taste) to enter Setup (=BIOS)" oder entsprechend "Press F2...".

Unsere Maschine nach ersten Booten im BIOS

Unsere Maschine nach ersten Booten im BIOS

Im BIOS stelle ich persönlich erst einmal nur wenige Dinge ein. Ich checke erstmal alle Punkte durch. Als erstes die Systeminformationen. Da jedes BIOS anders aufgebaut ist, kann ich keine genauen Angaben zum Ort machen, wo die Informationen stehen. Wenn man sich mit den Pfeiltasten überall einmal durchliest, wird man jedoch sicher fündig. Und keine Sorge, man kann nichts kaputtmachen im BIOS, bevor man am Ende auf "Save & Exit" geht. Das reine Navigieren ist also gefahrenlos.

- Als erstes checke ich den "System Health Monitor". Dieser Unterpunkt gibt mir Angaben zur Temperatur von CPU und Mainboard. Sind diese ok, kann fortgesetzt werden. Sind diese viel zu hoch, sollte man den PC sofort ausschalten. Dann liegt höchstwahrscheinlich eine Fehlerhafte Montage des CPU Kühlers vor, oder ein Lüfter ist ausgefallen oder nicht angeschlossen.

- Festlegen der Boot-Komponente : Im BIOS lässt sich festlegen, von welchem Laufwerk gebootet werden soll. Standard sollte normalerweise die Festplatte sein (HDD0), zum Installieren des Betriebssystems sollte man aber "CDROM" wählen. Danach startet der PC mit eingelegter Betriebssystem-CD-Rom von diesem Medium und startet die Installation. Möchte man ein Betriebssystem von Diskette aus Installieren, wählt man als First Boot Device "Floppy".

- Danach checke ich, ob auch alle Komponenten richtig gefunden wurden. Werden mein Prozessor, die Arbeitsspeicher-Kapazität und die Festplatten-Kapazität richtig angegeben ?

- Man sollte zudem die Option "Firmenlogo anzeigen" ausschalten. Diese bewirkt, dass anstatt dem Startbildschirm, in dem alle Hardwarespezifikationen beim Start des PCs angezeigt werden, das Firmenlogo des Mainboard Herstellers erscheint. Das mag zwar nett aussehen, aber man sieht doch lieber bei jedem PC Neustart, was in der Kiste drin ist. Zudem kann man in dem Startbildschirm überprüfen, ob der evtl. Dualchannel RAM auch im Dualchannel läuft.

- Passwort : Will man seinen PC gegen unauthorisierten Zugriff schützen, sollte man die Option des BIOS Passworts aktivieren. Dieses kann man auf zwei Ebenen einschalten - Auf BIOS Ebene und für das gesamte System. Bei ersterer wird nur bei BIOS Zugriff das Passwort verlangt, bei letzterem bei jedem PC Start. Das Passwort muss zum aktivieren einmal eingegeben und einmal bestätigt werden, danach mit "Save & Exit Setup" abgeschlossen werden.

Hinweis : Durch entfernen der BIOS Batterie für einige Minuten oder durch CMOS clear (jumperung auf dem Mainboard, siehe Benutzerhandbuch), wird das komplette BIOS auf Standards zurückgesetzt, somit ist auch das BIOS Passwort dahin. Kriminellen Taten ist das BIOS-Passwort daher nur ein winziger Stein im Weg. Zum privaten Schutz genügt es allerdings, da man schließlich merkt, falls ein solcher BIOS Clear vorgenommen wurde und "normale" Menschen idR nicht wissen, wie man dieses Passwort umgehen kann.

Mehr Einstellungen muss man im BIOS idR nicht vornehmen. Beim Beenden nicht vergessen, die Einstellungen zu speichern mit "save and exit setup" und dann mit "Y" bestätigen. Damit ist nun die Konfiguration des PCs bis auf das Betriebssystem vollständig abgeschlossen, herzlichen Glückwunsch zu einem voll funktionierenden Personal Computer.

Der PC im Betrieb

Der PC im Betrieb

Und beim Hardcore-Benchen, die Kiste läuft 100% stabil.

Und beim Hardcore-Benchen, die Kiste läuft 100% stabil.

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MISSION ACCOMPLISHED
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Gruß, Jesus