Infos, Bilder, Benchmarks zum Intel Pentium III Xeon (Cascades)

Intel schickte den Pentium 3 Xeon als Nachfolger zum Pentium 2 Xeon ins Rennen. Die Strategie Intels, eine günstigere Alternative zu den komplizierten und teuren Server-Systemen aus dem Hause Sun, SGI, DEC, IBM und HP zu entwickeln, ging voll auf und zeigte sich als sehr erfolgreich. War man für die Wartung oben genannter Systeme in der Regel von den Firmen-Technikern abhängig, da die Systeme zu speziell konstruiert waren, so dass nur diese Techniker sich mit der hauseigenen Hardware auskannten. Des Weiteren waren diese Serversysteme häufig nicht kompatibel zu anderen Systemen.

Mit Einführung der Intel-Server-Prozessoren konnten Firmen auch eigene Techniker dazu beauftragen, ein leistungsfähigen Server aufzubauen, da man auf herkömmliche Hardware zurückgreifen konnte, die man bereits vom Einsatz von Privat-Computern her kannte. Zwar sind die Server-Prozessoren à la Pentium Pro oder Pentium Xeon im Vergleich zu einer Desktop-CPU alles andere als günstig, trotzdem sind Systeme mit einem Intel-Prozessor günstiger als komplette Workstations von Privatfirmen und zusätzlich sparen Firmen mit einem eigenem Server enorme Wartungskosten.

Wenn man es einmal nicht so genau nimmt, ist der Pentium 3 XEON ein modifizierter Pentium 2 XEON. Lediglich eine Überarbeitung des Prozessorkerns, wodurch weit höhere Taktraten ermöglicht wurden, und einige wenige technische Erneurungen unterschieden den Pentium III XEON von seinem Vorgänger. Rein optisch erkennt man beide Prozessoren lediglich an der Aufschrift an der ungewohnt großen Prozessorcartridge.

Technische Erneuerungen

Die größte technische Erneuerung beim Pentium III Xeon war der Prozessorkern. Werkelte im Pentium 2 XEON noch der so genannte Drake-Kern, welcher in der 0,25µm-Technologie hergestellt wurde, so besitzt der Pentium 3 Xeon ab den Taktraten von 600 Mhz den Cascades-Kern mit 0,18µm großen Transistoren. Lediglich die ersten beiden Modelle mit 500 und 550 Mhz wurden noch in der 0,25µm-Struktur hergestellt. Dieses Shrinking der Transistoren von 0,25 auf 0,18µm brachte mehrere Vorteile mit sich. Zum einen wurden höhere Taktraten möglich, ohne die Kernspannung erhöhen zu müssen. War man beim Pentium 2 Xeon mit den Modellen 400 und 450 Mhz bereits an die Grenzen gestoßen, so wurde das Spitzenmodell des Pentium III Xeon mit 1000 Mhz betrieben.

Zum anderen kann man aufgrund der kleineren Struktur der Transistoren mehr von diesen Schaltungen auf der Prozessor-DIE unterbringen. Die ersten Modelle des Pentium 3 Xeon mit 500 und 550 Mhz, die noch in der 0,25µm-Technologie gefertigt wurden, besaßen gerade einmal 9,5 Millionen Transistoren, die auf einer Fläche von 140mm2 Platz fanden, wogegen die Pentium III Xeon Prozessoren mit Cascades-Kern (0,18µm) 28 Millionen Schaltungen auf einer Fläche von 106 mm2 unterbrachten. Diese neu hinzugekommen Transistoren konnten nun dafür benutzt werden, technische Erneuerungen wie SSE auf dem Chip unterzubringen.

Rein optisch unterscheidet sich der Pentium 3 XEON
 nicht von seinem Vorgänger

In der Regel konnte man den Pentium 3 Xeon mit einem L2-Cache von 256 KB erwerben. Nur wenige Modelle gab es mit einem Prozessorcache von 1 und 2 MB. Die Größe des L2-Cache ist im Gegensatz zum Pentium 2 Xeon ein Rückschritt, da man letzteren mit 512 KB, 1 und 2 MB erhalten konnte. Trotzdem ist ein Pentium 3 XEON schneller als ein gleichgetakteter Pentium 2 XEON, was daran liegt, dass man den L2-Cache optimiert hatte. Hatte der Pentium 2 XEON noch einen 64 Bit Speicherbus zum L2-Cache, so beträgt dieser beim Pentium III XEON 256 Bit, was den Speicherdurchsatz zwischen Prozessor und L2-Cache stark erhöht. Man kann sich das etwa so vorstellen, dass beim Pentium 3 XEON nun mit 256 Bahnen vier Mal so viele Verbindungen zum L2-Cache vorhanden sind als beim Vorgänger bzw. bei den ersten P3-Modellen.

Einen weiteren zusätzlichen Leistungsschub erhielt der Pentium III Xeon aufgrund des höheren Front-Side-Busses (FSB). Einige Modelle wurden bereits mit einem FSB von 133 Mhz betrieben, was zu dieser Zeit das aktuellste auf dem Markt war. Ein Pentium 2 XEON wurde "nur" mit einem FSB von 100 Mhz betrieben.

Anders als beim Pentium 2 XEON ist der L2-Cache in dem Prozessor integriert.

Man sieht auf der Platine keinen zusätzlichen L2-Cache.

Wie der Pentium 2 XEON kann man den Pentium 3 XEON nicht auf herkömmlichen Mainboards betreiben, die man aus dem herkömmlichen Desktop-Bereich kennt. Einen Desktop-Pentium 3 betreibt man auf einem Slot 1-Mainboard. Für den großen Bruder aus dem Server-Markt benötigt man ein Mainboard, dass einen Sockel 2-Steckplatz besitzt. Auf einem entsprechenden Mainboard konnte man bis zu acht Pentium 3 XEON Prozessoren betreiben. Dazu brauchte man dann allerdings den 450 NX Chipsatz und einen speziellen Clustercontroller. Die Grenze für den Speicher wurde noch weiter nach oben verschoben. Musste sich der Pentium Pro noch mit 4 GB zufrieden geben, so kann ein XEON System 64 GB cacheable Memory über einen 36 Bit Memory Bus, ansprechen.

Erweiterte Verwaltungstechnologien

Dem Pentium 3 XEON wurden auch zusätzliche Eigenschaften verliehen, mit deren Hilfe man den stabilen Betrieb überwachen und das System vor einer möglichen Zerstörung zu schützen. So gibt es zum einen den Thermischen Sensor, der in der CPU integriert ist. So kann während des Betriebs die Prozessortemperatur auslesen und eine eventuelle Überhitzung entgegensteuern. Gerade im Server-Bereich, wo eine 24 stündige Erreichbarkeit höchste Priorität hat, ist dieses Feature ein nützliches Mittel, dieses Forderung auch zu erfüllen.

Des Weiteren hat man der CPU eine Technologie verpasst, die sich "Error Checking and Correction ECC" nennt. Mit dieser Technologie werden so genannte Single Bit Errors automatisch korrigiert und Double Bit Errors gemeldet und anschließend in einer Log-Datei gespeichert. So kann der Anwender frühzeitig erkennen, ob der Prozessor noch korrekt rechnet und vielleicht kurz vor dem Ende seines Daseins steht.

Intel hat dem Pentium III Xeon auch noch einige Schnittstellen zur Kommunikation mit anderer Hardware und Software integriert. Die Schnittstellen heißen Processor Information ROM (P.I. ROM), EEPROM und Processor Number, mit deren Hilfe der Prozessor eindeutig identifiziert werden kann und zahlreiche Informationen über diesen gespeichert sind.

Prozessorüberblick

Technische Daten

 

• Intel Pentium 3 Xeon
• Erschienen im Jahr 1999
• Prozessorkern: Tanner (bis 550 Mhz) und Cascades (ab

  600 Mhz)

• Taktraten: 500 bis 100 Mhz
• Front-Side-Bus: 100 und 133 Mhz
• Herstellung: 0,25 und 0,18µm
• Steckplatz: Sockel 2
• MMX und SSE
• Betrieb mit bis zu acht CPUs

 

Benchmarks

Als Benchmark wurde der CPU Arithmetic Benchmark aus der Software-Collection "SiSoft Sandra" benutzt. Dieser gibt Auskunft über die Rechenleistung des Prozessors.

SiSoft Sandra CPU Arithmetic Benchmark

2x Intel Pentium 3 Xeon 667	3.590 MIPS
2x Intel Pentium 3 500	2.708 MIPS
Intel Pentium III 1000	2.700 MIPS
4x Intel Pentium Pro 200 (256 KB)	2.157 MIPS
2x Intel Celeron 366	1.974 MIPS
AMD Athlon 600	1.679 MIPS
Intel Pentium 3 500	1.350 MIPS
Intel Pentium Pro 200 (256 KB)	540 MIPS

2x Intel Pentium 3 Xeon 667	1.777 MFLOPS
2x Intel Pentium 3 500	1.330 MFLOPS
Intel Pentium III 1000	1.340 MFLOPS
4x Intel Pentium Pro 200 (256 KB)	1.068 MFLOPS
2x Intel Celeron 366	978 MFLOPS
AMD Athlon 600	832 MFLOPS
Intel Pentium 3 500	670 MFLOPS
Intel Pentium Pro 200 (256 KB)	268 MFLOPS

Seite zuletzt geändert am 22.05.2018 | Impressum | Datenschutzerklärung | Copyright © pc-erfahrung.de