Videoschnittprogramme 2021
Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit. Sagen wir 20 bis 25 Jahre. Zu dieser Zeit steckte das Internet noch in den Kinderschuhen und Webseiten enthielten vor allem Text ergänzt um ein paar Grafiken. Zum Telefonieren nutzte man ein klassisches Handy und die "Überall-Dabei-Knipse" in Form eines Smartphones war noch reine Zukunfts-Utopie. Um das Jahre 2000 herum steckte die Kamera-Industrie mitten im Wandel von der analogen hin zur digitalen Fotografie und nur wenige besaßen eine Digitalkamera.
Aus den genannten Gründen waren die Bereiche Bildbearbeitung und Videoschnitt den professionellen Fotografen oder Filmemachern vorbehalten. Aber Zeiten ändern sich bekanntlich und die Welt sieht heutzutage völlig anders aus. Smartphones erzeugen Tag für Tag Unmengen an Bildern und Videos. Hinzu kommen Action-Cams, DSLR-/DSLM-Kameras oder Drohnen und Ergebnisse sollen natürlich in Szene gesetzt werden und nicht auf der Speicherkarte verstauben.
Aber auch die Art und Weise, wie man sich seinem Umfeld und Welt präsentiert, hat sich in Zeiten von sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, TikTok & Co. grundlegend geändert. Professionelle Videos aus seinem Leben, die man offen über solchen Plattformen der Welt präsentiert, sind vor allem bei Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Man könnte die Liste nun fortführen: wir Webseiten-Betreiber, die qualitativ hochwertige Videos als Ergänzung zu einem Artikel erstellen, oder die neumodernen Vlogger, die ihre Blog-Beiträge rein im Videoformat auf Portalen wie Youtube veröffentlichen.
Allen Beispielen sei eines gemeinsam: man braucht ein gutes, umfangreiches und intuitiv zu bedienendes Videoschnittprogramm, um die Bilder und Fotos richtig in Szene zu setzen.
Der Markt der Videoschnittprogramme im Jahr 2021
Wir hatten in der Vergangenheit über das kostenlose Programm Movie Maker berichtet (siehe Kostenlose Videobearbeitung mit Movie Maker und Movie Maker - Videoclips bearbeiten), welches für den privaten Hobbybereich gute Dienste vollrichtete. Leider wurde das Programm von Microsoft eingestampft, woraufhin wir uns näher mit dem Movavi Video Editor auseinander gesetzt und gute Erfahrungen gemacht haben. In diesem Artikel schauen wir uns einmal den Markt im Jahr 2021 an und möchten Euch die Wahl des richtigen Videoschnittprogramms erleichtern.
Bevor wir uns nun durch eine sehr lange Liste an sämtlich verfügbaren Anbietern und Tools quälen, ein schneller Überblick, welche Programme weit verbreitet und (vor allem bei OpenSource) auch für den Otto-Normal-Anbieter brauchbar sind:
Profi-Programme
- FinalCut Pro (nur Apple)
- Adobe Premiere Pro (nur als Abo)
Semiprofessioneller Hobby-Bereich
- Movavi-Videoeditor
- Magixx Video
- iMovie (nur Apple)
- Cyberlink PowerDirector 365 (nur Abo)
- VSDC Free Video Editor (kostenlos)
Open Source
- shotcut
Auch hier grenzen wir die Auswahl weiter ein. Die meisten Anwender unter uns nutzen keinen Mac, sondern einen Windows PC. Das sehr gute iMovie und Final Cut werden demzufolge nicht berücksichtigt. Außerdem entscheiden wir uns bewusst gegen Programme mit einem Abomodell, da hier die Kosten über die Jahre hinweg einfach zu hoch sind. Adobe Premiere Pro und Cyberlink PowerDirector 365 lassen wir auch außen vor. Obwohl wir ein Befürworter von Open Source sind, hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass im Bereich Bildbearbeitung und Videoschnitt die Qualität doch zu wünschen übrig lässt (Ausnahme ist hier GIMP). Shotcut fliegt leider vorab auch raus und wir werden ggf. einen separaten Artikel darüber schreiben.
Die engere Auswahl an Videoschnittprogrammen für Windows
Übrig bleiben Movavi Video Editor, Magixx Video und der kostenlose VSDC Free Editor, die alle ihren Vor- und Nachteile besitzen, die wir nun kurz vorstellen möchten.
MAGIX Video deluxe 2022 | Movavi Video Editor Plus 2021 | VSDC Free Video Editor | |
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Preis* | Standard: 69,99 Plus: 99,99 Premium 129,99 | 40,95 | kostenlos |
Pro |
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Contra |
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* Stand 04.09.2021
Wir zeigen an dieser Stelle einen groben Überblick, um die Auswahl einzugrenzen. Jedes dieser Programme besitzt mindestens eine kostenlose Testversion, so dass man dieses einfach ausprobieren kann. Außerdem sei gesagt, dass man mit allen drei Programmen gute Videos entwickeln kann. Ein Ausnahme stellt das kostenlose Tool VSCD dar. Hier ist die Einarbeitungszeit höher als bei Movavi oder Magixx. Wer aber langfristig ein kostenloses Tool sucht, dem wird die anfängliche Hürde bzw. Lernkurve nicht abschrecken. Trotzdem raten wir Anfängern von VSCD ab, da die etwas komplexere Bedienung vielleicht doch abschrecken könnte.
Wir haben die beiden Programme von Movavi und Magixx angetestet und das kurze Fazit lautet: im Unfang und in der Bedienung liegen beide nah beianander und sowohl Anfänger als auch semi-professionelle Heimanwender haben ein sehr gutes Tool in der Hand, mit dem sie hochwertige und effektvolle Videos herstellen können.
Am Ende möchten wir aber doch auf den Movavi Video Editor Plus 2021, da er mit aktuell 40,95 Euro (Stand 04.09.2021) weniger als die Hälfte wie der Konkurrent aus dem Hause Maggix kostet.
Movavi Video Editor Plus 2021
Mit dem Movavi Editor macht grundlegend nichts falsch. Die Bedienung ist intuitiv und das ist bei einem Videoschnittprogramm eines der wichtigsten Kriterien. Wie man am Beispiel von VSCD sieht, verliert man schnell die Lust, wenn man Übergänge, Filter, usw. umständlich über versteckte Menüs oder "kompliziertes Um-die-Ecke-denken" einbauen muss. Das ist bei Movavi zum Glück nicht der Fall und wir können bestätigen, dass auch für den Einstieg zeitnah anschauliche Videos erstellt werden können. Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte und daher werfen wir einen Blick auf dieses Produktvideo von Movavi:
Video
Der Aufbau und Struktur der Programmoberfläche ist stark an Apples iMovie angelehnt. Wir wissen aus anderen Bereichen, dass Apple ein gutes Händchen für eine gute Usability hat, so dass wir uns an dieser Stelle gerne wiederholen: Movavi ist sowohl für ambitionierte Hobby-Video-Cutter als auch den Einsteiger geeignet.
Das Prinzip ist immer dasselbe: Video, Bilder und Audio-Clips in die Timeline ziehen, im linken Bereich die Filter, Effekte usw. anwenden und im rechten Bereich die Vorschau beurteilen. Neben den klassischen Fähigkeiten wie Schneiden, Kopieren, importieren oder exportieren hier ein paar interessante Features von Movavi:
(Bildquellen: movavi.com)
Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Werkzeugkasten, den Movavi uns zur Verfügung stellt. Einfügen von Sprechblasen, Abspann oder grafisch hochwertige Titelseiten und und und... auch hier gilt, einfach die kostenlose Testversion herunterladen und ausprobieren.
Fazit
Videoschnitt muss intuitiv sein und kinderleicht von der Hand gehen, damit man sich auf seine Bilder-/Videosammlung konzentrieren kann, um diese in ein ansprechendes Video zu verwandeln. Das Thema Intuitivität haben wir in diesem Artikel mehrfach erwähnt und daher sind kostenlose Programme wie VSCD nicht immer empfehlenswert, da die Bedienung an der einen oder anderen Stelle doch etwas hakelig ist.
Da die großen Player wie Adobe vermehrt auf ein Abomodell setzen, bei denen sich die monatlichen kosten mit den Jahren auf eine stolze Summe anhäufen, fällt der Blick in Richtung der Anbieter wie Movavi oder Magixx. Beide Anbieter haben sehr gute Videoschnittprogramme im Portfolio, wobei Movavi aktuell unser Preis-/Leistungssieger ist.